Wanderlust

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Und als denn heute meine Arbeitszeit zu einem solchen kam, begab ich mich wie gewohnt zur Bushaltestelle, denn die Fahrt mit mit dem ÖPNV ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch ökologischer als die Nutzung eines Automobils.

0076 - bvg-bus

Zur Überbrückung der Wartezeit überprüfte ich noch die Nachrichten, die über die letzten Stunden bei mir eingegangen waren. Daher sah ich den kommenden Bus, der überraschenderweise heute zwei Minuten zu früh dran war (erfahrungsgemäß kommt er eher zu spät bis gar nicht), erst kurz bevor er an der Haltestelle vorbeifuhr … Zwei Sekunden der Fassungslosigkeit strichen vorbei, bis ich geistesgegenwärtig Notiz davon nahm, dass die nächste Ampel auf rot geschaltet hatte. Daher lief ich, so schnell ich konnte, zur nächsten Bushaltestelle dieser Linie, wo er auch tatsächlich hielt. Allerdings nur, bis ich ca. 30 Meter davor war, dann fuhr er wieder los. Also tat ich, was man in solch einer Situation eben so tut: Ich schimpfte wie ein Rohrspatz (ihr erinnert euch an die Sache mit dem Finden des inneren Gleichgewichts?).

0077 - rohrspatz

Mit einiger Wut im Bauch sagte ich mir dann: Pah, wenn du mich nicht mitnehmen willst, schaff ich’s eben allein – und ging die nächsten vier Busstationen bis zu meiner regulären Umsteigehaltestelle – und das sogar schneller, als der nächste Bus, der zehn Minuten später hätte kommen sollen. Dort angekommen beglückwünschte ich mich dazu, so gut in der Zeit zu liegen, sodass ich den Anschlussbus noch problemlos bekommen würde. Aber Computer sagt nein. Die Anzeigetafel wies aus, dass der nächste Bus erst in 13 Minuten kommen sollte. Pah! Also weiter! Nochmal vier Busstationen. Binnen der nächsten vier Minuten überholten mich dann aber zwei Busse, die ich hätte nehmen können, sich aber offensichtlich ihrer Meldepflicht entzogen hatten. Gut so! Schön weiter die Wut schüren, sodass ungeahnte Kräfte freigesetzt werden!

Fast schon lachen musste ich, als beim letzten Umsteigehalt mein nächstmöglicher Bus mit „Fahrt fällt aus“ gekennzeichnet war. Zwar legte ich dann noch einen kurzen Stopp beim Dönermann ein, letztlich lief ich die 4,1 Kilometer aber doch komplett nach Hause – allerdings nicht in Wanderkleidung, sodass es dann doch etwas müffelte. Aber was soll ich sagen: Es tat nicht weh. Auch zeitlich lag ich gar nicht so viel über dem, was ich mit der BVG benötigt hätte. Vielleicht wiederhole ich das ja in meiner letzten Arbeitswoche – dann aber ganz bewusst und ohne Wut.

0078 - just go

Und als Musikempfehlung gibt’s heute Nightwish mit „Wanderlust„.

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